Festakt mit Oberbürgermeisterin Reker und Umweltministerin Heinen-Esser

Historische Archiv und das Rheinische Bildarchiv der Stadt Köln am Eifelwall
Rund zwölf Jahre nach dem Einsturz des Historischen Archivs in der Kölner Südstadt ist am heutigen Freitag, 3. September 2021, der Neubau für das Historische Archiv und das Rheinische Bildarchiv der Stadt Köln am Eifelwall feierlich eröffnet worden. Oberbürgermeisterin Henriette Reker begrüßte zum Festakt im Beisein von Baudezernent Markus Greitemann die NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser. Die beiden Archivleiterinnen Dr. Bettina Schmidt-Czaia (Historisches Archiv Köln) und Dr. Johanna Gummlich (Rheinisches Bildarchiv) führten die Oberbürgermeisterin und die Umweltministerin durch das neue Archivgebäude, das eines der modernsten kommunalen Archive Europas ist.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker:
Wie für mich war für viele Kölnerinnen und Kölner der 3. März 2009 ein schmerzlicher Tag. Menschen verloren ihr Leben – viele ihr Zuhause. Und mit dem Archivgebäude war nicht irgendein Gebäude versunken, was schlimm genug gewesen wäre, mit dem Gebäude lag unser jahrtausendealtes Gedächtnis in Morast und Wasser unter einem Berg von Schutt und Trümmern begraben. Beim Blick in den Abgrund wurde uns in Köln bewusst, was ein Archiv für eine Gesellschaft wirklich bedeutet. Es dient eben nicht bloß der Wissenschaft. Es dient der Selbstverortung und Selbstvergewisserung. Aus der Gesamtheit der Quellen speist sich unsere Mentalität, auf die wir so stolz sind. Umso bedeutender ist es für die Stadt Köln, dass das neue Archiv vor allem als Bürgerarchiv wahrgenommen wird. Eine Narbe wird immer bleiben, aber versuchen wir, stolz zu sein, ein solch schickes, modernes, nachhaltiges und faszinierendes neues Archivgebäude in der Stadt zu haben.“
Umweltministerin Ursula Heinen Esser:
Es ist ein ganz besonderes Gefühl, heute den Neubau des Historischen Archivs und des Rheinischen Bildarchivs einweihen zu können. Vor zwölf Jahren war ich tief erschüttert, nicht nur, weil ich Kölnerin bin. Der Schutt begrub Menschen, denen wir heute besonders gedenken. Und die Trümmer begruben einen Teil des Kölner Stadtgedächtnisses. Umso erfreulicher ist es, dass es gelungen ist, den Großteil der Archivalien zu bergen. Schritt für Schritt werden sie restauriert. Unter anderem durch die „Landeshilfe Substanzerhalt“ sowie digitale Techniken sind viele Bestände wieder zugänglich. Sie tragen zur Identitätsbildung, zum Selbstverständnis und zur Kultur der Stadt bei. Vielen Dank an alle, die daran mitgewirkt haben, die historischen Schätze zu sichern und in dieses großartige moderne Gebäude zu überführen. Alle Bürgerinnen und Bürger sollten von diesem wundervollen neuen Angebot rege Gebrauch machen.“
Die leitende Archivdirektorin Dr. Bettina Schmidt-Czaia, die selbst Zeugin des Einsturzes 2009 war, stimmt die Eröffnung des Archivneubaus zuversichtlich, nun vor allem nach vorn schauen zu können. Sie betont:
Den 3. März 2009 werde ich wie die meisten Kölner*innen niemals vergessen, aber die Freude über diesen Neubau macht den Schock und Schmerz dieses Tages mit seinen unzähligen Schäden erträglicher. Dem Architektenteam von Waechter + Waechter ist hervorragend gelungen, das, was ein Archiv ausmacht, in die Sprache und Ausstrahlung des Gebäudes umzusetzen. Unser Neubau hat eine ganz besondere Atmosphäre. Wir haben hier die besten Voraussetzungen, unserem Anspruch gerecht werden zu können, ein Bürgerarchiv zu sein.
Das Eröffnungsprogramm
Musikalisch begleitet wurde der Festakt von einem Streicherensemble des Gürzenich-Orchesters sowie der Jazzmusikerin und Improvisationsmusikerin Luise Volkmann (aktuelle Preisträgerin des Horst und Gretl Will-Stipendiums) – es wurden Stücke aus den Archivbeständen gespielt. Professor Felix Waechter (Gewinner des 2011 durchgeführten Architekturwettbewerbs) gab eine kurze Einführung zur architektonischen Leitidee des Siegerentwurfs. Das Rheinische Bildarchiv sorgte ab Einbruch der Dunkelheit für die Inszenierung des Gebäudes durch eine Lichtchoreografie unter dem Motto „Aus Unordnung entsteht Ordnung“, die während der Eröffnungswoche jeden Abend zu sehen sein wird. Dem Festakt zur Eröffnung folgt eine Informationswoche für die Öffentlichkeit. Vom 4. bis 10. September finden täglich mehrere kostenlose Führungen durch den Neubau statt.
Zur Anmeldung der kostenlosen Führungen
Am Samstag, 4. September, werden zudem der Kölner Männergesangsverein und das COMEDIA Theater unter der Leitung von Manuael Moser eine eigens für die Eröffnung des Archivgebäudes erstellte Kurzaufführung im Neubau präsentieren.
Das Bauwerk
Das neue Archivgebäude zeichnet sich durch eine nachhaltige Planung und Bauweise aus, die einen maximal energieeffizienten und damit wirtschaftlichen sowie ökologischen Betrieb sicherstellt. Für diesen Sonderbau wurde ein so noch nie realisiertes Klimakonzept entwickelt und umgesetzt. Dazu gehören ein eigener Eisspeicher, der im Erdreich verbaut wurde, eine Wärmepumpenanlage und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Der Eisspeicher mit einer Hüllflächentemperierung für den Magazinbaukörper sowie Geothermie und Photovoltaik verfügt über ein komplexes Energiekonzept. Schon in der Planungsphase wurde der Eisspeicher von der Fachwelt interessiert verfolgt. Er gibt Energie ab und kann Energie aufnehmen, womit die Gebäudetechnik besonders energieeffizient und damit wirtschaftlich, aber auch ökologisch gesteuert und betrieben werden kann.
Ebenso bedeutsam für die Zukunftsfähigkeit des Archivneubaus und das parallele Arbeiten mit den originalen und digitalisierten Archivalien und Fotografien sowie deren virtuelle Vermittlung ist eine sehr schnelle Internetverbindung. Beide Archive haben seit Jahren öffentlich zugängliche Datenbanken.
Zum virtuellen Lesesaal des Historischen ArchivsZur Bilddatenbank des Rheinischen Bildarchivs
Auch im Bereich der Historischen Bildungsarbeit bieten die Einrichtungen vielfältige digitale Angebote für unterschiedliche Zielgruppen.
Prägendes Gestaltungselement des Bauwerks ist das Fassadenmaterial aus Baubronze mit seinen „Brises Soleils“. Sie bestehen aus feststehenden, rund 80 Zentimeter tiefen Metall-Lamellen, die Sonnenschutz einerseits und optimale Tageslicht-Ausnutzung andererseits garantieren. Aneinandergereiht reichen die Lamellen fast vom Dom bis zum Rhein-Energie-Stadion. Haupteingang und Vorplatz liegen an der Luxemburger Straße. Durch ein lichtdurchflutetes Foyer mit Blick in den ersten von zwei Innenhöfen gelangen die zukünftigen Archivbesucher*innen zu den öffentlichen Bereichen mit Vortragsraum, Ausstellungsfläche und über die Treppe hoch in den Lesesaal. Von hier aus ist der sechsgeschossige Magazinbau – auch „Schatzhaus“ genannt – sichtbar. Er wird von der dreigeschossigen Mantelbebauung umrandet.
Baulich weitgehend fertiggestellt wurde das neue Haus mit der im Sonnenlicht immer neu anmutenden Fassade aus Baubronze im Dezember 2020 unter der Leitung der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln. Die Schlüsselübergabe an die Nutzer*innen erfolgte bereits am 26. Mai 2021, kurz bevor die Bauaufsicht die uneingeschränkte Nutzung am 8. Juni 2021 genehmigte. Danach wurde die Gebäudetechnik nach und nach in Betrieb genommen und für die hochempfindlichen Archivbestände einreguliert. Der Bau ist auf neun verschiedene Klimazonen aufgeteilt, um für die verschiedene Archivalien und Fotografien die jeweils optimalen konservatorischen Bedingungen zu garantieren. Diese raumklimatischen Bedingungen wurden mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP aus dem oberbayrischen Valley wissenschaftlich begleitet. Auch im Dauerbetrieb wird das Institut ein kontinuierliches Klimamonitoring durchführen.
Das gesamte Gebäude ist barrierefrei. Taktile Bodenleitsysteme sowie Treppenhandläufe und Raumbeschilderungen und Infotafeln weisen Menschen mit keinem oder geringem Sehvermögen den Weg. Im ersten Obergeschoss befinden sich die Werkstätten und Fotolabore des Rheinischen Bildarchivs, dessen zweigeschossiges Fotostudio Raum für die Dokumentation großer Objekte bietet. Im Geschoss darüber ist die Restaurierungswerkstätte des Historischen Archivs untergebracht. Neben den eigentlichen Archivflächen auf sieben Magazinebenen und den öffentlichen Räumen sind damit mehr als 150 hochfunktionale Arbeitsplätze für städtische Bedienstete entstanden. Das Archivgut nimmt allein 8.800 von rund 14.500 Quadratmetern Nutzfläche ein. Verteilt ist es auf mehr als 50 Regal-Kilometer, was ungefähr der Strecke von Köln bis nach Düsseldorf entspricht.
Über Planung und Bau
Der architektonische Entwurf stammt aus dem Büro Waechter + Waechter Architekten Darmstadt, das sich in einem Wettbewerb mit insgesamt 40 Entwürfen von nationalen und internationalen Architektenteams im Juni 2011 durchsetzen konnte. Nach dem Siegerentwurf „umarmt“ eine dreigeschossige Mantelbebauung „beschützend“ die Archivalien aus dem langgestreckten Schutzbau, auch „Schatzhaus“ genannt. In einer ruhigen, zeitlos unaufgeregten Architektursprache erhebt sich der fensterlose auratische Block der Magazine im Schatzhaus.
Die Höhe der Mantelbebauung mit drei Geschossen bleibt unter den Traufhöhen der bestehenden Bebauung mit vier bis fünf Wohngeschossen am Eifelwall. Rundum zeigt sich das Stadtarchiv mit einer belebten Fassade aus in der Sonne schimmernder Baubronze. Das „Schatzhaus“ überragt seiner Bedeutung entsprechend die Mantelbebauung um drei Geschosse und soll damit auch in der Fernwirkung sichtbar sein. Die Höhe des eingestellten Baukörpers entspricht den Firsthöhen der Bestandsbauten an der Ecke Luxemburger Straße. Da der Baukörper allseitig stark eingerückt ist, korrespondiert die Höhe städtebaulich mit den Zielen des Masterplans. Die Mantelbebauung öffnet sich nach Nordwesten mit der Stirnseite zur Luxemburger Straße. Die Gebäudekante folgt bewusst nicht der Straßenkante, um eine asymmetrische Aufweitung des Straßenraums zu erreichen.
Zwischen dem Magazin/Schatzbau und dem umlaufenden Schutzmantel sind ein quadratischer und ein längs gerichteter Innenhof eingeschnitten – das Grün der angrenzenden Parklandschaft kann so im Innenbereich fortgeführt werden. Die hieran anschließenden Erschließungsflächen mit Blick auf das Grün werden natürlich belichtet. Unmittelbar an das Magazin grenzen längsseitig im Nordosten Labore und Werkstätten des Historischen Archivs sowie des Rheinischen Bildarchivs an. Nach Südwesten liegen ebenfalls längsseitig, zum Park ausgerichtet, die Verwaltungsflächen. Die Anlieferung liegt an der östlichen Gebäudeecke – die öffentlichen Nutzungen sind in dem Kopfbau, nach Norden ausgerichtet, zusammengefasst.

© Rheinisches Bildarchiv / Michael Albers. Der Haupteingang des Historische Archivs und des Rheinischen Bildarchivs der Stadt Köln mit seinem angemessen großzügigen Vorbereich
Äußere Erschließung
Der Haupteingang liegt mit seinem angemessen großzügigen Vorbereich der Innenstadt zugewandt an der Luxemburger Straße. Von hier betreten die Besucher*innen den Kopfbau mit seinem lichtdurchfluteten Foyer mit Blick in den Innenhof, den geräumigen Ausstellungsraum und vertikal in den Lesesaal. Die Struktur des Gebäudes wird unmittelbar leicht erfassbar. Für die Mitarbeitenden sind Eingänge am Eifelwall vorgesehen, die jeweils übersichtlich in das Ringsystem der inneren Erschließung münden. Nach Süden zum Park sind die erforderlichen Notausgänge angeordnet. Die Anlieferung erfolgt an der Südostecke vom hier gelegenen Parkplatz, die gemeinsame Zufahrt wird vom Eifelwall erschlossen.
Innere Erschließung
Der Bau gliedert sich in den externen, öffentlich zugänglichen Bereich des Kopfbaus und den internen Bereich für die Magazine sowie die Mantelbebauung mit Büros und Werkstätten. Die Orientierung im Inneren wird durch die Einblicke in die verschieden großen Innenhöfe gewährleistet, das horizontale Wegesystem ist daher leicht erfassbar. An den Kreuzungspunkten ist die Vertikalerschließung mit Treppen und Aufzügen übersichtlich angeordnet.
Öffentliche Bereiche
Foyer und Veranstaltungsbereich
Der Besuchereingang und der Ausstellungsraum öffnen sich großzügig und schwellenlos zum Vorplatz. Der Ausstellungsraum kann – je nach Ausstellungskonzept – schaufensterartig vom Vorplatz eingesehen werden und verleiht so der Bedeutung des Gebäudes als Bürgerarchiv Ausdruck. In Eingangsnähe ist die Nutzergarderobe in Verbindung mit der Funktion als Windfang angeordnet. Das hieran anschließende Foyer erstreckt sich entlang der Innenhoffassade. Der Blick schweift von hier in den begrünten Innenhof und auf das Gegenüber des Magazinbaus. Jenseits des Innenhofs öffnet sich der Ausstellungsraum auf ganzer Länge zum Foyer hin, Ausstellungen können so schwellenarm und einladend inszeniert werden. Durch den dreigeschossigen Luftraum entlang der Innenhoffassade ist das Foyer räumlich mit dem Lesesaal im ersten Obergeschoss verknüpft, den die Besucher*innen auf kürzestem Wege über eine einladende Freitreppe erreichen.

© Rheinisches Bildarchiv / Michael Albers. Arbeitstische und Lesetische im Lesesaal des Historischen Archivs und Rheinischen Bildarchivs
Lesesaal Historisches Archiv und Rheinisches Bildarchiv
Im ersten Obergeschoss ist der gemeinsame Lesesaal beider Archive angeordnet. Direkt am Eingang werden Besucher*innen von der Aufsicht empfangen. Von hier ist auch der gesamte Lesesaal gut einsehbar. Die Arbeitstische und Lesetische sind für eine optimale Belichtung an der Nordfassade organisiert. Der Freihandbereich und Karteischränke des Rheinischen Bildarchivs sind in raumhohen Regalen in der Mittelzone vorgesehen. Die Regale bilden atmosphärisch und akustisch eine Filterzone zum Luftraum der Halle. Zum Park orientiert befinden sich die Gruppenarbeitsräume. Der Bereich zur Archivalienbereitstellung aus den verschiedenen Magazinen des Archivbaus erfolgt auf sehr kurzen Wegen.
Bedingt öffentliche und nichtöffentliche Bereiche
Archivflächen Historisches Archiv, Werkstätten, Verwaltung
Sämtliche Archivflächen sind im Magazinbau (Schatzhaus) untergebracht. Die Magazinräume erstrecken sich über alle Geschosse vom Untergeschoss bis in das fünfte Obergeschoss und werden zweibündig über eine mittige Erschließungsachse mit Anbindung an den zentralen Lastenaufzug erschlossen. Diese Anordnung ermöglicht es, das natürliche Kältepotential des Erdreichs zur passiven Kühlung im Sommer optimal zu nutzen.
Die Werkstätten mit größerer Raumtiefe sind nach Nordosten zum Eifelwall und nach Südosten zum Parkplatz angeordnet. Nach Südwesten zum Grünraum liegen die Verwaltungsräume. Alle Restaurierungswerkstätten des Historischen Archivs können im zweiten Obergeschoss auf einer Ebene mit den Büros der Restauratoren organisiert werden, während die Werkstätten und Fotolabore des Rheinischen Bildarchivs im ersten Obergeschoss nahe der RBA-Verwaltung und -Magazine gelegen sind.
Anlieferung
Der zweigeschossige Anlieferungsbereich grenzt direkt an den Werkstattbereich an, sodass Archivgut und Arbeitsmaterial nach eventueller Zwischenlagerung und entsprechender Bearbeitung in die Werkstätten und Magazinräume transportiert werden kann.
Architektonische Gestaltung
Das städtebauliche Konzept besteht aus einem mantelartigen Schutzbau, um die empfindlichen Archivalien zu schützen. Der Schutzbau wird durch die allseits umlaufende Fassade unterstützt. Zugleich öffnet sich das Gebäude als Bürgerarchiv freundlich, schaufensterartig in die Straßenräume und Grünräume. Einblicke und Ausblicke tragen zur Belebung des öffentlichen Raums bei.
Fassade
Tiefe, außenseitig vor die Fassaden gehängte Lamellen aus brünierter Baubronze bilden eine feingliedrige „Brises Soleils“. Das etwa 80 Zentimeter tiefe starre Sonnenschutzsystem wirkt als feststehender Sonnenschutz, der direkte Sonneneinstrahlung weitgehend verhindert und damit die solaren Lasten in den Werkstatt- und Büroräumen erheblich reduziert. Zugleich wird durch die Transparenz der Fassade eine hohe Lichtqualität am Arbeitsplatz erzielt und so die Zeiten für Kunstlichtzuschaltung gering gehalten. Die geplante Fassadenkonstruktion ermöglicht es somit, die hohen Anforderungen an das Raumklima einzuhalten und den haustechnischen Aufwand zu reduzieren. Sie ist damit im besten Sinn nachhaltig und wirtschaftlich.
Ausstattung im Innenbereich
Die öffentlichen Bereiche im Erdgeschoss sowie der Lesesaal im ersten Obergeschoss mit ihren Holzverkleidungen aus weiß geölter Douglasie sind freundlich und einladend, vermitteln jedoch auch die notwendige Ruhe. Die Oberflächen aus Holz und Sichtbeton sind bestens geeignet, die hohen Anforderungen an Raumakustik und Raumklima zu erfüllen.
Vergangenheit und Zukunft
Beim Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln am 3. März 2009 befanden sich rund 27 laufende Kilometer Akten, circa 62.000 Urkunden, etwa 329.000 Karten, Pläne und Plakate, circa 500.000 Fotos und rund 2.500 Tonträger und Videos im Archiv. In der mit Unterbrechungen zweieinhalb Jahren dauernden Bergungsphase wurden 95 Prozent davon geborgen. Zu diesem Bergungserfolg haben die Akuthilfe der Feuerwehren und Hilfsorganisationen, freiwillige Helfer und der Bau des Bergungsbauwerkes beigetragen sowie insbesondere die Bereitschaft anderer Archive in der Bundesrepublik, Bestände, die noch nicht in Köln untergebracht werden konnten, aufzunehmen.
Am Eifelwall hat die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln Europas modernstes kommunales Archiv errichtet, in dem das Historische Archiv der Stadt Köln und das Rheinische Bildarchiv ihren neuen Platz finden. 460 Planschränke für das Archivgut stehen zur Verfügung. Das Rheinische Bildarchiv bekommt weitere 2,2 Regalkilometer Lagerfläche. Es bietet gleichzeitig rund 150 Mitarbeiter*innen hochfunktionale Arbeitsplätze. Im Lesesaal stehen 45 Plätze für die Arbeit mit Archivgut zur Verfügung. Die Planungs- und Baukosten betragen vorbehaltlich der noch ausstehenden Schlussrechnungen für die abschließende Kostenfeststellung aktuell rund 90 Millionen Euro (brutto)
Flächen:Außenabmessungen:
Länge rund 122 Meter,
Breite rund 46,40 Meter
Grundstücksfläche:rund 9.250
QuadratmeterBruttogrundfläche:
davon 10.600 Quadratmeter
Magazin /SchatzhausNutzfläche:
rund 22.584 Quadratmeter,
rund 14.492 Quadratmeter,
davon 8.800 Quadratmeter Magazin /Schatzhaus
Bruttorauminhalt: rund 81.500 Kubikmetertechn. Funktionsfläche:
rund 2.550 QuadratmeterVerkehrsfläche:rund 3.317 Quadratmeter
Zum Video: Neubau Historisches Archiv Köln
(Text: Stadt Köln/PI/Katja Reuter)
Die KVB hat die Folienabtrennung in ihren Bussen, mit denen die Fahrerinnen und Fahrer vor einer Infektion mit dem Corona-Virus geschützt wurden, durch Trennscheiben ersetzt. Diese Scheiben befinden sich direkt neben dem Fahrersitz und versperren nicht den Durchgang von der vorderen Tür in den Fahrgastraum. Somit können die Fahrgäste nun wieder alle Türen der Busse nutzen.
Vor diesem Umbau hat die KVB die Auswirkungen genau abgewogen und auch die Erfahrungen anderer Verkehrsunternehmen, z. B. aus Berlin und Hamburg, berücksichtigt. Die neuen Trennscheiben schützen die Fahrerinnen und Fahrer sowohl vor Übergriffen Dritter, als auch vor Corona. Mit zunehmender Impfung der Bevölkerung kann auf die zusätzlich eingezogenen Folien verzichtet werden, zumal die Maskenpflicht in den Fahrzeugen zum Schutz des Fahrdienstes und der Fahrgäste bestehen bleibt. Dies sorgt für eine bessere Durchlüftung der Busse, weil keine Folie mehr die Luftbewegung behindert. Auch wird der Fahrgastwechsel an den Haltestellen wieder beschleunigt, so dass die KVB-Busse weniger Verspätungen aufbauen. Die Entfernung der Folien hat zudem den positiven Effekt, dass sich der Fahrgastwechsel nun durch den Rückspiegel wieder besser beobachten lässt, so dass mobilitätseinge- schränkten Personen schneller geholfen werden kann.
Die KVB ist eines der letzten Unternehmen, die die Folien aus ihren Bussen entfernt hat. Das sehr vorsichtige Verhalten begründet sich darin, dass zunächst die Erfahrungen anderer Verkehrsunternehmen beobachtet werden sollten. In den Unternehmen, die bereits ihre Folien entfernt haben, konnte kein erhöhtes Infektionsgeschehen im Fahrdienst festgestellt werden. Im Auftrag der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben Institute der Charité, Universitätsmedizin Berlin und TU Berlin die Wirkung von Durchlüftung und Schutzscheiben untersucht. Hiernach reduzieren Lüftung, geöffnete Fenster und Türen die Aerosol- konzentration um bis zu 80 Prozent. Trennscheiben verhindern effektiv die Ausbreitung von Aerosolen vom Fahrgastraum zum Fahrerarbeitsplatz.
(Text: Kölner Verkehrs-Betriebe AG /STA )
Auch für den Ausbildungsstart in 2022 werden bereits Bewerberinnen und Bewerber gesucht
Die KVB begrüßt 59 neue Auszubildende, die inzwischen ihre Einführungswoche absolviert haben. Die neun Frauen und 50 Männer haben sich für einen von insgesamt sechs Ausbildungsberufen entschieden. Von ihnen wollen 35 einen technischen Beruf erlernen, 24 Auszubildende streben einen kaufmännischen Beruf an, zu denen auch die Fachkräfte im Fahrbetrieb zählen. Ihre Ausbildung wird durch insgesamt elf Ausbilderinnen und Ausbilder begleitet.
Die KVB verfügt über eine eigene moderne Ausbildungswerkstatt und bietet ihrem Nachwuchs bereits während der Ausbildung die Mitarbeit in Projekten an. Zur Vorbereitung und Unterstützung des Berufschulunterrichtes wird ein betriebsinterner Unterricht angeboten. Mit regelmäßigen Befragungen der Auszubildenden realisiert das Unternehmen eine faire Ausbildung, die eine optimale Qualifikation für zukünftige Aufgaben ermöglicht und die Interessen der Auszubildenden berücksichtigt. Dies zusammen führt zu einer hohen Übernahmequote.
Bereits jetzt können sich junge Menschen für eine im Sommer 2022 beginnende Ausbildung bewerben. Die KVB sucht für die technischen Ausbildungsberufe „Industriemechaniker/in“, „Elektroniker/in für Betriebstechnik“ und „KFZ-Mechatroniker/in Nutzfahrzeuge“. Zudem sind Ausbildungsplätze in den kauf- männischen Ausbildungsberufen „Industriekauffrau/-kaufmann“, „Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement“ und „Fachkraft im Fahrbetrieb“ zu besetzen. Bewerbungen sind möglich unter www.kvb.koeln/ausbildung.
Bewerberinnen und Bewerber sollten hierbei ein Interesse an Technik mitbringen, zuverlässig und einsatzbereit sein, Lust haben, die Zukunft des ÖPNV mitzugestalten sowie sich durch ein Organisations- geschick auszeichnen.
(Text: Kölner Verkehrs-Betriebe AG /STA)

Zollstock – Mit einer Podiumsdiskussion der Kandidaten für den neu zu wählenden Bundestag am 26. September, gab der Allgemeine Bürgerverein Zollstock allen Zollstockerinnen und Zollstockern eine Entscheidungshilfe zur Bundestagswahl. Auf dem Podium saßen für DIE LINKE., Matthias W. Birkwald, für die FDP, Reinhard Houben, für B90/Grüne, Sven Lehmann, für die SPD, Marion Sollbach und für die CDU, Dr. Sandra von Möller.
Die Themenfelder umfassten Wohnen, Verkehr und Corona. Die Kandidatinnen und Kandidaten stellten sich den Fragen des Moderators Ulrich Bauer vom Zollstocker Bürgerverein und gaben ihre Positionen wieder. Natürlich gab es während des Abends auch Fragen aus dem Publikum, allerdings nutzten leider nur wenige diese Möglichkeit. Dennoch kann man als Fazit festhalten, dass die Diskussion die Standpunkte der Parteien auf den Punkt gebracht haben, die Kandidaten untereinander freundlich miteinander umgingen und vor allem, dass die Zollstockerinnen und Zollstocker eine gute Entscheidungshilfe, so sie noch nicht gewählt haben sollten, bekommen haben.
Da ich hier nicht wiedergebe, was die Kandidatinnen und Kandidaten an Standpunkten vertreten haben, -zum einen würde dies hier den Rahmen sprengen, zum anderen gehöre ich selbst einer der auf dem Podium vertretenen Parteien an und möchte gerade deswegen die Neutralität wahren-, verweise ich auf die Wahlprogramme der Parteien, sodass sich die Leserinnen und Leser selbst ein Bild machen können.
Kurzwahlprogramm DIE LINKE.
Kurzwahlprogramm FDP
Kurzwahlprogramm B90/Grüne
Kurzwahlprogramm SPD
Kurzwahlprogramm CDU




Tag des offenen Denkmals – Führungen im Park Michaelshoven
Auf dem 20 Hektar großen Areal der Diakonie Michaelshoven befinden sich viele denkmalgeschützte Häuser mit klassischen Elementen der 50er Jahre-Architektur, wie bspw. klare Strukturen, Rasterfassaden und freischwebende Treppenhäuser. Im Zentrum des einem mittelalterlichen Runddorf nachempfundenen denkmalgeschützten Geländes befindet sich die architektonisch ausgefallene und ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Kirche. Sehenswert ist auch der denkmalgeschützte Park, der einem englischen Landschaftspark nachempfunden ist. Exemplarisch wird bei den Führungen dargestellt, wie unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes Häuser umgebaut und modernisiert werden und so eine neue Nutzung erfahren.
11.9.: 14/16 Uhr
12.9.: 12/14/16 Uhr
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Teilnahme gemäß den aktuellen Pandemievorlagen.
Treffpunkt: Gertrud-Bäumer-Haus, Pfarrer-te-Reh-Str. 1, Köln-Rodenkirchen
Eröffnungswoche mit Führungen und Lichtinstallation
Rund zwölf Jahre nach dem Einsturz des Historischen Archivs in der Kölner Südstadt wird am Freitag, 3. September 2021, der Neubau für das Historische Archiv und das Rheinische Bildarchiv der Stadt Köln am Eifelwall feierlich eröffnet. Der Festakt wird live gestreamt. Interessierte sind eingeladen, ihn am Freitag, 3. September 2021 ab 15.30 Uhr auf der Westtribüne des RheinEnergie Stadions bei Imbiss und Umtrunk zu verfolgen. Eine Anmeldung ist erforderlich.Zur Anmeldung: Stadtarchiv – Tickets
Dem Festakt folgt eine Informationswoche für die Öffentlichkeit. Vom 4. bis 10. September werden täglich mehrere kostenlose Führungen durch den Neubau angeboten. Am Eröffnungswochenende wird zudem der Kölner Männergesangsverein eigens für die Eröffnung des Archivgebäudes erstellte Kurzaufführungen im Neubau präsentieren. Die kostenlosen Führungen können unter nachfolgenden Link gebucht werden.
Neueröffnung des Archivgebäudes
Vom 3. bis 8. September 2021 jeweils ab Einbruch der Dunkelheit bis zum Einbruch der Dämmerung wird die Lichtinstallation von LichtKunstLicht die Fassade des Archivneubaus weithin sichtbar inszenieren. Die Choreographie zeichnet metaphorisch das Prinzip nach, das für Archive als Wissen strukturierende Einrichtungen im Allgemeinen und ganz besonders für das Historische Archiv der Stadt Köln nach dem Einsturz gilt: „Vom Chaos und Unordnung zu neuer Struktur und Ordnung“. Dazu werden Strahler auf dem Dach sowie im Innenhof platziert, die zunächst Lichtstrahlen als Streiflicht in unterschiedlichen Farben und Richtungen über die Metallfassade des „Schatzhauses“ senden. Im Laufe der Choreographie beruhigen sich die Bewegungen und Helligkeitsveränderungen hin zu einem geordneten, spiegelsymmetrisch zu den Gebäudeachsen ausgerichteten Lichtstrahlen in einheitlichem Warmweiß.
(Text:PI/Stadt Köln/Simone Winkelhog)
Stadtradeln 2021 startet am 1. September

Auf dem Bild zu sehen sind Dezernent William Wolfgramm (Mitte), die Band Cat Ballou und städtische Mitarbeitende
„Du. Dein Rad. Deine Stadt.“ – mit dem diesjährigen Motto von Stadtradeln sind alle, die in Köln leben, arbeiten, einem Verein angehören oder eine (Hoch-)Schule besuchen, vom 1. bis 21. September 2021 aufgerufen, möglichst viele Radkilometer sammeln. Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat die Schirmherrschaft für den Wettbewerb übernommen und hofft, dass in diesem Jahr die Hürde von 1.500.000 Kilometern geknackt werden kann. In 2020 hatten mehr als 5.100 Radler*innen in mehr als 600 Teams rund 1.050.000 Kilometer zurückgelegt und so 155 Tonnen CO2 im Vergleich zur Fahrt mit dem Auto eingespart.
William Wolfgramm, Dezernent für Umwelt, Klima und Liegenschaften:
Ich bin ein begeisterter Radfahrer, fahre gerne Rennrad, suche die sportliche Herausforderung und bin ebenso gerne mit dem Rad in Köln unterwegs. Ich möchte alle Kölner*innen ermuntern, vom Auto aufs Fahrrad umzusteigen, das fördert die eigene Gesundheit und leistet einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität in Köln und des Klimas weltweit.
Die Kampagne ist eine Aktion des Klimabündnisses und ein internationaler Wettbewerb, bei dem alle teilnehmenden Kommunen gegeneinander antreten. Alle Menschen, die in Köln arbeiten, wohnen oder studieren, können mit mindestens zwei Personen ein Team bilden und um die Wette radeln. Dabei dürfen auch die Kilometer erfasst werden, die in der Freizeit, im Urlaub außerhalb des Stadtgebiets geradelt werden. Ziel ist es, möglichst viele Menschen zum Umstieg auf das Fahrrad zu begeistern und dadurch klimaschädliches CO2 einzusparen.Zur Anmeldung Stadtradeln Köln
Prominent unterstützt wird Stadtradeln von der Band Cat Ballou. Die erneute Patenschaft ist der Kölschband eine Herzensangelegenheit:
Der Klimawandel geht uns alle an. Jeder Einzelne kann etwas dafür tun. Nicht lange reden, einfach machen. Oder in diesem Fall: radeln.
Wer möchte, kann sich auch dem Stadtradeln-Team der Band anschließen. Unter allen Teilnehmenden verlosen Cat Ballou- Team (25 x 2) Eintrittskarten für ein „Meet & Greet“-Konzert im nächsten Jahr 2022 in Köln.
Die Koordinationsstelle Klimaschutz und das Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung betreut die Kampagne als Gemeinschaftsprojekt, organisiert wird Stadtradeln vom Klima-Bündnis, dem größten kommunalen Netzwerk zum Schutz des Weltklimas. Unter dem nachfolgenden Link können alle Fahrradbegeisterten einem bereits bestehenden Firmenteam oder Vereinsteam beitreten oder ein neues Teamanmelden.
Unter dem nachfolgenden Link können in diesem Jahr erstmalig Kölner Schulen gemeinsam Radkilometer sammeln und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Etwa ein Fünftel der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland entstehen im Verkehr, der Innerortsverkehr verursacht sogar ein Viertel der CO2 -Emissionen des gesamten Verkehrs. Wenn rund 30 Prozent der Kurzstrecken bis sechs Kilometer in den Innenstädten mit dem Fahrrad statt mit dem Auto gefahren würden, ließen sich etwa 7,5 Millionen Tonnen CO2 vermeiden.
(Text: PI/Stadt Köln/Nicole Trum)
… dann sind das oft keine guten Nachrichten. Doch wenn das Telefon bei einem Mitglied der Johanniter-Einsatzeinheit Rodenkirchen schon um 03:30 Uhr klingelt, dann bedeutet dies: „ALARM – Menschen brauchen Hilfe!“
So auch am 15. Juli 2021, als um diese Uhrzeit der „BTP 500Köln“, der Betreuungsplatz für 500 Betroffene alarmiert wurde. Der „BTP 500 Köln“ wird unter Federführung der Johanniter durch die Einsatzeinheit Rodenkirchen gemeinsam mit dem Arbeiter-Samariter-Bund Köln besetzt. Im Rahmen der überörtlichen Hilfe musste für Betroffene der Überschwemmung in Rheinbach eine Betreuungsstelle aufgebaut und betrieben werden. Solche überregionalen Einsätze sind ein wichtiger Baustein des Katastrophenschutzes und gelebte Solidarität für die Menschen in Nordrhein-Westfalen! Solidarität, die ausschließlich auf ehrenamtlichem Engagement aufgebaut ist und die auch bei den Johannitern im Kölner Süden eine Heimat hat. Was bewegt einen jungen Menschen dazu, sich in der Johanniter-Einsatzeinheit Rodenkirchen zu engagieren, Freizeit zu opfern für Ausbildung und Übung, für Sanitätsdienste am Wochenende und wenn andere Feiern oder eben auch nachts aus dem Bett zu Springen und die Einsatzkleidung über zu streifen, wenn die Not groß ist?
<<< „Es ist die Freude daran, etwas gutes für andere tun zu können indem man sein gelerntes Wissen anwendet. Die Dankbarkeit ist dabei der beste Lohn.“ >>>
Eine Einsatzeinheit, wie hier bei uns in Rodenkirchen, ist ein Teil des Katastrophenschutzes, der „Gefahrenabwehr“ bei Naturkatastrophen, Unglücken oder Großschadensereignissen. Zu ihren Aufgaben zählen nicht nur die Rettung und Versorgung von Verletzten, sondern auch die Betreuung, Versorgung und Unterbringung von Evakuierten. Der Transport von Betroffenen aus einem Schadensgebiet hat denselben Stellenwert wie die menschliche Zuwendung oder die Behandlung von kleinen oder leider manchmal auch größeren Blessuren. Um dies alles zu ermöglichen, um mit der Einsatzeinheit auch autark arbeiten zu können, kümmert sich eine Gruppe von Experten um Logistik und Technik, um Information und Kommunikation, um Führung und Sicherheit.Eine Vielzahl von Fähigkeiten kommt so zusammen, jede Helferin, jeder Helfer bringt ihre und seine persönlichen Stärken mit ein und trägt so zum Einsatzerfolg bei! Die Einsatzeinheit wird von Menschen aktiv getragen, die in einer lebendigen Gemeinschaft eine fundierte Ausbildung erhalten und in Übungen und gemeinsamen Einsätzen pflegen und ausbauen. Sie kommen aus unterschiedlichen Berufen und haben auch unterschiedliche Interessen und Qualifikationen. Es sind nicht nur medizinische Fähigkeiten gefragt, denn gerade Technik und Betreuung verlangen ganz andere Kenntnisse. Aber wer vielleicht auch einfach etwas anderes als im „normalen Leben“ tun möchte, hat hier die Möglichkeit einmal über den sprichwörtlichen Zaun zu blicken, Neues zu lernen und vielleicht auch an sich selbst ganz neue Talente zu entdecken…
Einzige Voraussetzung ist, neben einem Mindestalter von 16 Jahren, „Team Spirit“ und der feste Wille, sich in einer lebendigen Gemeinschaft aktiv einzubringen, sich für die Gesellschaft zu engagieren, eben diese Gesellschaft aktiv mit zu gestalten.
Die Gemeinschaft der Johanniter hört jedoch nicht an der Haustür der eigenen Unterkunft auf. Neben den regelmäßigen Treffen und Ausbildungen in den eigenen Fachgruppen der Einsatzeinheit begegnen die Rodenkirchener Johanniter bei Einsätzen auch Helferinnen und Helfern aus anderen KölnerEinheiten, aus andern Städten und Regionen. Gerade große Events werden oft gemeinsam mit anderen Verbänden betreut, so dass es auch immer zu einem überregionalen Austausch kommt. Hier spürt man sofort, dass die Johanniter eine bundesweit aktive Hilfsorganisation sind, eine starke Gemeinschaft mit gemeinsamen Zielen und Werten. Selbst Auslandseinsätze sind nach entsprechender Qualifikation möglich!
Die Einsatzeinheit Rodenkirchen der Johanniter-Unfall-Hilfe entstand aus einer Gruppe des Schulsanitätsdienstes im Gymnasium Rodenkirchen. Lange Jahre war sie gemeinsam mit dem Johanniter-Pflegedienst in der Friedrich-Ebert-Straße beheimatet. Im November 2020 fand sie in der Katastrophenschutzunterkunft in der Rodenkirchener Str. 155A in Rondorf eine neue Heimat. Hier werden Fahrzeuge und Material vorgehalten, hier starten Ausbildungen und Übungen. Hier stehen ehrenamtliche Johanniter bereit, um bei Katastrophen oder Großschadenslagen, bei kleinen oder großen Sanitätsdiensten ihren Mitmenschen helfen zu können!
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist seit mehr als 65 Jahren in den unterschiedlichsten sozialen und karitativen Bereichen aktiv. Sie steht in der Tradition des evangelischen Johanniterordens, dessen wichtigstes Anliegen seit Jahrhunderten die Hilfe von Mensch zu Mensch ist. Mit derzeit 25.000 hauptamtlich Beschäftigten, mehr als 43.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 1,2 Millionen Fördermitgliedern ist die Johanniter-Unfall-Hilfe eine der größten Hilfsorganisationen. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von älteren, kranken und geflüchteten Menschen, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland, etwa bei Hunger- und Naturkatastrophen.
Interessiert? – Wir freuen uns auf Sie oder auf Dich!
Kontakt: Patrik Lievertz (Zugführung)
E-Mail: ehrenamt.koeln@johanniter.de
Mobil: 0173889-162
Postanschrift:
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Regionalverband Köln/Rhein-Erft-Kreis/Leverkusen
Einsatzeinheit Rodenkirchen
Frankfurter Str. 666, 51107 Köln
und das, obwohl es im Volksmund heißt: „Wo Schwalben wohnen, da wohnt auch das Glück!“
Dieses Jahr richten Marlies Fontes (ehrenamtliche Naturschutzbeauftragte der Stadt Köln) und die Immendorfer Bürgerin, Frau Gloria Braicks, ihren Blick öfter nach oben, wenn sie durch ihren Kölner Stadtteil Immendorf gehen, zücken oft den Fotoapparat und machen sich dabei emsig Notizen. Werden sie von neugierigen Passanten zu ihrem merkwürdigen „Hans-Kuck-in die-Luft“-Verhalten angesprochen, berichten sie bereitwillig, dass sie im bebauten Teil von Immendorf eine Schwalbenzählung durchführen – denn sie sind stolz auf ihre kleinen geflügelten Dorfmitbewohner und hoffen, dass sich diese auch weiterhin in Immendorf heimisch fühlen. Mehlschwalben und auch die wenigen noch vorkommenden Rauchschwalben sind nämlich standorttreu und glückliche Hausbesitzer von Schwalbenuntermietern wissen zu berichten, dass diese in der Regel immer wieder zu ihren alten Nestern aus dem Vorjahr zurückkehren. Oftmals erleben die Schwalben aber dann eine böse Überraschung, wenn sie nach ihren beschwerlichen bis zu 10000 km langen Rückflug aus Afrika im Frühjahr in ihr Zuhause ankommen. Die Nester sind abgeschlagen oder aber Vergrämungsmaßnahmen wie Netze, Nadeln, Flatterband oder Drähte hindern sie am Anflug zu ihren Brutplätzen und das, obwohl die Brutstätten ganzjährig durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt sind. Grund hierfür ist, dass viele Hausbesitzer den Schwalbenkot nicht am Haus dulden wollen. Ein einfaches Brett, das unterhalb der Nester befestigt wird, kann hier schnell Abhilfe schaffen, rät Marlies Fontes. Wichtig ist aber, dass das Brett mindestens einen Abstand von 60-70 cm zu dem Schwalbennest aufweist, damit die Schwalben es gut anfliegen können und Nesträuber wie die schlaue Elster das Brett nicht als Trittbrett nutzen können, um das Nest zu plündern!
Die geselligen Mehlschwalben, so wissen die Schwalbenzählerinnen zu berichten, brüten gerne in Kolonien, da sie sich gegenseitig bei der Brutpflege helfen und ihre Brut gemeinsam gegen Nesträuber verteidigen. Ihren Namen haben die flinken Mehlschwalben übrigens ihrer weißen Bauch-Unterseite zu verdanken, wodurch der Eindruck erweckt wird, als hätten sie gerade im Mehl gesessen. Sie sind Insektenfresser, ca. 80% ihrer Nahrung besteht aus Fliegen, Stechmücken und fliegenden Blattläusen, wodurch sie helfen, die Anzahl der menschlichen Plagegeister zu reduzieren. Leider sieht es auch in unserem ländlich geprägten Stadtbezirk für die fliegenden Glücksbringer schlecht aus, da sie auch hier immer seltener werden, weiß Gloria Braicks zu berichten, die seit über 40 Jahren in Immendorf lebt. Wir möchten daher gerne im Schwalbenschutz aktiv werden und das Schöne ist, dass eigentlich jeder etwas für seine Schwalben tun kann. Da in unseren zunehmend versiegelten Städten den Schwalben das Nistmaterial ausgeht, kann man als Schwalbenfreund eine künstliche Lehmpfütze im Garten anlegen oder einfach eine flache Schale mit Ton aufstellen. Auch das große Insektensterben macht unseren Schwalben bei ihrer Jungenaufzucht sehr zu schaffen, fehlt ihnen hierfür zunehmend doch das erforderliche Futter! Aus diesem Grunde ist auch das Pflanzen von einheimischen, insektenfreundlichen Sträuchern und Stauden im Garten oder auf dem Balkon äußerst wichtig. Auch das Aufhängen von künstlichen Schwalbennestern kann sich für die Entwicklung einer Schwalbenkolonie förderlich auswirken. Wir persönlich setzen uns in Immendorf für mehr naturnahe Blühflächen ein und haben hierzu schon mit der Stadt Köln im Rahmen des Projektes „Stadtgrün naturnah“ sowie mit dem ortsansässigen großen Industrieunternehmen „Lyondellbasell ca. 5000 qm neue Blühflächen (siehe Fotos, Blühstreifen Immendorf) entstehen lassen.
Für Marlies Fontes und Gloria Braicks sind die Schwalben, denen sie helfen wollen, langfristig in Immendorf ihr Auskommen zu finden, ein Stück liebgewonnene Natur! Sind die Schwalben erst einmal verschwunden, kommen sie vielleicht nie wieder und damit geht vielleicht auch das Glück verloren, was wir und auch unsere Schwalben auch in der Zukunft nötig haben werden!
Schwalbensichtungen in Köln-Immendorf können gerne an Marlies Fontes weitergegeben werden Mail: naturschutzwacht.koeln2.west@t-online.de
Mit großen Freude gab es am 1.9.2021 eine große Schwalbenplakettenübergabe, an die schwalbenfreundlichen Hausbesitzer von Immendorf. Frau Röttering vom NABU Köln stand Marlies Fontes (Ehrenamtliche Naturschutzbeauftragte Stadt Köln Rodenkirchen-West) und Gloria Braicks zur Seite, um die Bürger mit einer Urkunde und Plakette „Hier sind Schwalben willkommen“ zu würdigen, auszeichnen und ehren.
Schwalbenschutz bedeutet Artenschutz und jeder kann helfen!









(Text/Fotos: Marlies Fontes Naturschutzbeauftragte der Stadt Köln/Rodenkirchen-West)
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